Freitag, 7. August 2015

Rezension zu "Schau mir in die Augen, Audrey"

Titel: Schau mir in die Augen, Audrey
Autorin: Sophie Kinsella, Übersetzerin: Anja Galic
Verlag: cbj
Erschienen: 20.07.15
Seitenzahl: 384 Seiten, broschiert
Preis: 14,99 Euro
E-Book: 11,99 Euro
Teil einer Reihe: nein

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Audrey Familie ist ziemlich chaotisch, aber irgendwie normal. Ihre Mutter macht sich Sorgen um Audreys Bruder Frank, der nur noch vor dem Computer sitzt. Ihr Vater versucht nicht zwischen die Fronten zu geraten und der kleine Bruder Felix ist immer mitten drin. Das scheint alles ganz alltäglich, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Audrey immer eine Sonnenbrille trägt und Angst vor fremden Menschen hat. Als Franks Kumpel Linus zu Besuch kommt scheint Audrey sich aber zu öffnen...
Ich muss zugeben, ich kannte bisher nichts von Sophie Kinsella und ihr Genre ist auch eigentlich nicht so meins. Das Cover von "Schau mir in die Augen, Audrey" ist aber irgendwie sehr süß und herzig, dass ich zumindest mal schauen musste, worum es geht. Der Klappentext hat mich dann doch überzeugt, denn das Thema Angst interessiert mich aus vielen Gründen.
Was soll ich sagen, gott sei Dank - denn dieses Buch ist fantastisch!
Der Einstieg ist super gewählt, wir platzen mitten ins Geschehen hinein. Ich fand es wirklich von der ersten Seite an total klasse. Die Autorin schreibt locker leicht und ich hab mich sofort mit Audrey angefreundet, die wir in der Ich-Perspektive durchs Buch begleiten.
Von Anfang an ist dieses Buch so herrlich witzig. Ich musste so oft laut auflachen, dass ich froh war mit dem Buch den Tag zuhause verbringen zu können, denn das wäre sonst vielleicht peinlich geworden. Audreys Familie ist vielleicht ein bisschen chaotisch, aber ich könnte wetten dass jeder irgendwie ein Stück von sich und seiner Familie in diesem Buch wiederfinden kann.
Audrey als Protagonistin ist einfach zauberhaft. Sie ist nicht irgendwie wehleidig wegen ihrer Krankheit, im Gegenteil. Zu Beginn beschreibt sie manchmal, wie es ist, aber ohne dabei Mitleid zu fordern. Manchmal hat sie Gefühlsausbrüche, die sie authentisch machen, aber sie findet sich meistens schnell auf dem Boden der Tatsachen wieder und das wichtigste: Sie entdeckt ihren Kampfgeist wieder.
Im Laufe des Buches ist es toll, Audreys Entwicklung zu zusehen. Mir hat besonders gut gefallen, dass die Autorin immer wieder deutlich macht, dass Rückschläge im Leben dazu gehören und dass auch Menschen, die nicht an einer psychischen Erkrankung leiden trotzdem ihre Höhen und Tiefen haben im Leben.
Ganz wichtig war es, Audrey als normal darszustellen, trotz ihrer Krankheit, und das wärmte mein Herz. Jeder sollte dieses Buch lesen, vielleicht wird dann mehr Verständnis für Angststörungen aufgebracht.
Das Ende war viel zu schnell da, ich habe das Buch in einem Rutsch an einem Tag durchgelesen. Es war genau das Richtige für den heißen Sommertag, leicht und locker zu lesen, ich brauchte mich nicht viel konzentrieren. Es ist hinreißend witzig, chaotisch, gefühlvoll und manchmal ernst. Es gibt sogar auch unerwartete Wendungen und im Mittelpunkt steht die Liebe zu anderen Menschen und das Finden zu sich selbst.
Ich würde Audrey und ihre Familie am liebsten sofort kennenlernen, denn ich habe sie einfach total ins Herz geschlossen.
Ein zauberhaftes Buch mit soviel Witz und Gefühl, so locker leicht, dass man es einfach gelesen haben MUSS! Hat defintiv das Zeug zum Lieblingsbuch.

Rockt mein Herz mit 5 von 5 Punkten!



 

Donnerstag, 6. August 2015

Rezension zu "Nachtsonne - Im Zeichen der Zukunft" (Band 3)

Titel: Nachtsonne - Im Zeichen der Zukunft (Band 3)
Autorin: Laura Newman
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erschienen: 14.09.2014
Seitenzahl: 396 Seiten, Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro (wird grade neu aufgelegt, Stand 06.08.15)
E-Book: 3,99 Euro
Teil einer Reihe: ja, Band 3 von 3
Band 1: Nachtsonne - Flucht ins Feuerland
Band 2: Nachtsonne - Der Weg des Widerstands
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Der Souverän muss gefunden und die Regierung endgültig gestürzt werden, denn die Raumschiffe machen sich bereits auf den Weg nach Salgaia. Doch es ist gar nicht so einfach den Sitz der Regierung zu finden und dann sind da auch noch die "Grauen", mit denen die Division noch nicht im Einklang steht. Nova ist voller Tatendrang, doch plötzlich verhält sich Joaquim seltsam, was hat er nur zu verbergen?
Ich habe schon ganz hibbelig auf das Eintreffen des dritten Bandes der Nachtsonne-Reihe gewartet, denn Laura Newman hat es einfach geschafft in mir einen neuen Fan zu gewinnen. Ich mag die Art wie sie schreibt unheimlich gern und zusätzlich schreibt sie auch einfach in dem Genre, das mir am besten gefällt. Ihre Geschichten sprechen mich sofort an und ich werde vermutlich noch jedes Buch von ihr lesen.
Ich musste unbedingt wissen, wie es mit der Nachtsonne-Trilogie ausgehen wird und gleichzeitig war ich auch ängstlich und traurig die geliebten Charaktere bald verlassen zu müssen.
Das Cover passt perfekt zu den beiden Vorgängern, im selben Stil. Aber wenn wir genauer hinschauen sehen wir im Hintergrund noch das große Raumschiff und das machte mich ganz kribbelig, da ich wissen wollte, was wohl passieren wird.
Der Einstieg war ganz einfach, ich musste kurz in meinem Kopf kramen, was bisher passiert war, aber ich stellte schnell fest, dass die Autorin geschickt im ersten Kapitel immer wieder die wichtigsten bisherigen Geschehnisse ganz nebenbei einfließen liess. Sowas gefällt mir immer sehr gut, da ich mich dann besser erinneren kann und die Zusammenhänge schneller wieder finde.
Ich fühlte mich gleich wieder von alten Freunden umgeben. Ich habe im Laufe der Trilogie die Charaktere wirklich sehr lieb gewonnen. Grade Nova ist mir einfach immer sehr sympathisch gewesen, da sie sehr authentisch und kämpferisch rüberkommt.
Im Laufe des Buches passierte bei mir das, was ich schon im zweiten Band empfand. Ich wollte endlich, dass es losgeht. Es enstanden auch hier keine Längen, im Gegenteil, ich wollte immer weiterlesen und verfolgte gerne Nova und ihre Gedanken.
Dennoch strebt das Buch ja auf den Höhepunkt zu, das Finale, den Ausgang der Geschichte, und ich musste doch einfach wissen, was geschehen würde. Ich konnte also gar nicht schnell genug umblättern, wurde fast schon ungeduldig.
Das Ende bietet natürlich ein Finale, auch wenn ich fand, dass der Höhepunkt irgendwie zu kurz war, es war viel zu schnell vorbei. Den Epilog fand ich besonders witzig gemacht und das Ende kam dann doch etwas anders als ursprünglich mal gedacht.
Ich mochte den zweiten Band zwar am meisten, da der mich besonders gepackt hat, aber alles in allem vergebe ich für die ganze Trilogie volle Punktzahl, da es eine spannende und absolut gelungene Dystopie ist.
Ein gelungenes Finale einer absolut lesenswerten Trilogie, die defintiv ein MUSS für alle Dystopie-Fans ist!

Rockt mein Herz mit 5 von 5 Punkten!







Mittwoch, 5. August 2015

Blogtour "Mind Games" Tag 3 - Charakterinterview

Hallo ihr Lieben,

heute macht die Blogtour zu "Mind Games" von Teri Terry bei mir Halt und ich habe heute einen besonderen Gast!




Luna aus Mind Games wird sich heute im Interview meinen Fragen stellen;
Hallo liebe Luna!

Hallo, ich freue mich hier zu sein.

Luna, erzähle doch mal etwas über dich, für die, die dich noch nicht kennen.

Ähm ja, was gibt's da groß zu erzählen. Ich heiße Luna und wohne mit meinem Vater, meiner Stiefmutter Sally, meiner Großmutter Nanna und meinem jüngeren Bruder Jason in London.

Darf ich dich fragen, was mit deiner Mutter ist?

Mhh.. (Luna schweigt kurz).. Astra.. also meine Mutter, die...., sie ist gestorben. Ist schon länger her. (Luna schaut auf den Boden und verschränkt die Arme)

 Das tut mir Leid, reden wir über was anderes. Was machst du so den ganzen Tag?

Ich gehe noch zur Schule. Manchmal mache ich Blödsinn mit meinem Kumpel Hex oder fahre durch die Gegend mit meinem Bruder Jason.

Wie jetzt, Blödsinn? Das musst du uns aber genauer erklären! 

Ach naja... Wir haben da so eine doofe Rektorin, die Goodwin... und Hex ist ein Hacker, mehr sage ich lieber nicht dazu. (Luna grinst)

 Ein Hacker? Kannst du sowas auch?

Nee, ich bin ja keine Hackerin, ich verweigere.

Was bedeutet das denn für dich?

Ich bin in einer extra Schulklasse. Also.. du musst wissen, bei uns findet der Unterricht meistens online statt. Ich verweigere mich dem aber, .. naja es gibt noch Andere die das tun. Die RG's, die verweigern aus religösen Gründen und die MG's, die verweigern aus medizinischen Gründen. Und gemeinsam bilden wir eine offline Schulklasse sozusagen. Damit sind wir aber in der Minderheit, die meistens finden das ziemlich dys von uns.

Dys?

(Luna schaut mich etwas verwirrt an) Du weißt nicht was dys heißt? 
(Luna murmelt) Und ich dachte immer ich wäre total.. 

(Ich räuspere mich)
 
Ja, dys. Idiotisch, irrational.  

Ahh okay. Und was bist du? Ein RG oder ein MG?

Gar nichts von Beidem.

Sondern?

Ähm, also.. naja... (Luna druckst rum) Sagen wir so, mir wird immer schlecht, wenn ich online gehe. Deswegen halte ich mich davon fern.

Ich hab das Gefühl, da steckt noch mehr hinter...?

Ich möchte dazu nichts sagen.

Hmm. Okay. Kannst du uns denn trotzem was über diese Onlinewelt erzählen, du warst ja sicher schonmal drin oder?

Ja, na sicher. Diese Welt wurde von PareCo entworfen. Die Meisten besitzen ein Implantat und können jederzeit online gehen. Da ich keines habe, muss ich mir einen PIP suchen, ... Lass mich raten, du weißt nicht, was PIP heißt?

Ähm nein, ehrlich gesagt nicht.

Plug in Point. Zum anschließen, damit du eben Realtime erreichen kannst. In Realtime hast du deinen eigenen Korridor, du kannst Gruppen beitreten, Freunde online treffen. Naja und PareCo entwirft eben all diese Welten. Mein Bruder ist zum Beispiel ganz verrückt danach online Quidditch zu spielen. Quidditch ist..

Hey, also Harry Potter kenne ich sehr wohl!
 
Bei dir weiß man ja nie! Aber dann weißt du ja auch wo mein Name herkommt...(Luna zwinkert)

Ehrlich? Das ist ja cool...
Aber dieses Realtime klingt spannend. Wahrscheinlich muss man die Welt selbst erleben, damit man es sich nur ansatzweise vorstellen kann...

Ja vermutlich schon. Aber manchmal frage ich mich wo das alles wohl hinführen mag...

 Du meinst, ob es so richtig ist, die ganze Zeit online zu sein?

Ja, genau. Ich muss jetzt auch los, wir schreiben morgen Tests in der Schule.

Okay Luna, dann danke ich dir, dass du hier warst und uns ein bisschen was über dich erzählt hast.

Hab ich gern gemacht! Wir sehen uns! 
  
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So jetzt gibt es natürlich auch noch was zu gewinnen!!
Wir verlosen in Zusammenarbeit mit dem Coppenrath Verlag zwei Exemplare von "MIND GAMES".

Das Gewinnspiel läuft vom 03.-09. August, die Auslosung wird am 10.08. stattfinden.

Gewinnspielregeln
  • Du musst mindestens 18 Jahre alt sein oder die Zustimmung deiner Erziehungsberechtigten haben
  • Das Gewinnspielt endet am 9. August 2015 um 23:59 Uhr
  • Mit der Teilnahme am Gewinnspiel bist du damit einverstanden, dass wir für die Zusendung des Gewinns deine Daten an den Verlag weiterleiten.
  • Es besteht kein Anspruch auf Ersatz sollte das Buch auf dem Postweg verloren gehen.
  • Teilnehmen dürfen alle Personen mit Postanschrift in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
  • Bitte hinterlasse uns eine Möglichkeit dich zu kontaktieren (Email etc.)
  • Sollten die Gewinner nach einer Woche nicht antworten, wird erneut ausgelost.

Was musst du tun?
Finde auf allen teilnehmenden Blogs der Blogtour ein hervorgehobenes Wort im Beitrag zur Blogtour. Zusammen ergibt es dann einen Lösungssatz, den du hier unten im Formular (oder bei den anderen Blogs) eintragen solltest.

Hier nochmal alle teilnehmenden Blogs:



03.08. About Books - Die Welt von Mind Games
04.08. Weltenwanderer - Die virtuelle Welt
05.08. Büchersüchtiges Herz³ - Charakterinterview mit Luna
06.08. NussCookies-Bücherliebe - Deutsche und Englische Ausgabe im Vergleich
07.08. Books on PetrovaFire - Interview mit Teri Terry


 

Dienstag, 4. August 2015

Rezension zu "Monday Club - Das erste Opfer"

Titel: Monday Club - Das erste Opfer
Autorin: Krystyna Kuhn
Verlag: Oetinger
Erschienen: 17.07.15
Seitenzahl: 384 Seiten, gebunden
Preis: 16,99 Euro
E-Book: 12,99 Euro
Teil einer Reihe: ja, Band 1 von 3

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Faye hat eigentlich ein normales Leben mit ihren Freunden - da wäre nur das Detail, dass sie nie schlafen kann. Durch diese Krankheit kommt es manchmal vor, dass sie übermüdet ist und Dinge sieht. Doch als ihre beste Freundin Amy einen tödlichen Unfall hat, glaubt Faye sie Stunden später noch gesehen zu haben. Auch eine Halluzination? Und was verbirgt eigentlich der Monday Club, in dem alle angesehenen Familien Mitglied sind?
Das Cover ist wirklich wunderschön und geheimnisvoll, die Farben und das Mädchen darauf zogen mich magisch an und versprechen einen ebenso mystischen Inhalt. Ich hatte viel Gutes über das Buch gehört und war gespannt, was mich wohl erwarten mag.
Der Einstieg in das Buch gelang mir leicht, es ist locker geschrieben und ich kam wirklich sehr schnell beim Lesen vorran. Die Autorin hat diesen Schreibstil, bei dem man irgendwie schnell lesen kann und die Seiten nur so vorüberfliegen.
Die Protagonistin Faye empfand ich irgendwie als etwas seltsam. Sie leidet an einer Krankheit, schläft nicht und deswegen fiel mir selbst es manchmal schon schwer ihr irgendwas zu glauben. Ihre Dämmerzustände und die wirren Gedanken machten für mich sie selbst und ihre Geschichte irgendwie nicht greifbar.  Auch ihre Freunde waren für mich nicht klar definiert. Die Beziehung zu Josh war irgendwie oberflächlich, er verschwindet einfach und sie macht sich nichtmal großartig Gedanken oder Sorgen. Auch seine Zwillingsschwester scheint eher nur oberflächlich mit Faye befreundet zu sein, denn sie geht ihr gänzlich aus dem Weg, nur um später dann doch festzustellen, dass sie doch eigentlich ihre Freundin wäre? Einzig die Beziehung zu Amy wird als sehr innig dargestellt, da es sich in der Geschichte auch hauptsächlich darum geht.
Im Laufe des Buches hätte ich mir immer wieder die Haare raufen können. Irgendwie beschreibt die Autorin alles sehr ausführlich, nimmt sich sehr viel Zeit für unwichtige Szenen und Nebensächlichkeiten und dennoch blieb die Geschichte einfach viel zu schwammig. Dies führte unweigerlich zu Längen und wirkliche Spannung konnte ich leider auch nicht empfinden. Ich hatte ein ständiges Gefühl der Verwirrtheit und konnte nicht so ganz begreifen, worum es eigentlich gehen soll, wo ist denn das angebliche große Geheimnis?
Hat sie nun einen Geist gesehen oder nicht? Hat sie schonmal Geister gesehen? Was hat es mit Missy auf sich und was passiert im Monday Club? Irgendwie habe ich keine Antworten gefunden und am Ende geht alles so banal aus, dass ich regelrecht enttäuscht war.
Leider konnte ich wirklich nicht in das Buch finden und das ständige Hoffen, dass es endlich mal zum Punkt käme war leider vergebens.
Vielleicht wird es in Band 2 besser und vermutlich lebt das Buch auch von dieser mystischen Ungeklärtheit, aber meinen Geschmack hat das leider nicht getroffen.
Eine sehr mystische, wirre Geschichte, die mich leider nicht packen konnte, irgendwie hatte ich schon fast das Gefühl die Protagonistin selbst wäre ein verwirrter Geist.

Rockt mein Herz mit 2 von 5 Punkten!




Samstag, 1. August 2015

Rezension zu "Rabensommer"

Titel: Rabensommer
Autorin: Elisabeth Steinkeller
Verlag: Beltz & Gelberg
Erschienen: 24.08.15
Seitenzahl: 202 Seiten, broschiert
Preis: 12,95 Euro
E-Book: 11,99 Euro
Teil einer Reihe: nein

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Zur Autorin:
Elisabeth Steinkellner, geboren 1981 in Niederösterreich, Ausbildung zur Sozialpädagogin und Studium der Kultur- und Sozialanthropologie in Wien. Sie lebt und arbeitet als Autorin von Kurzprosa, Lyrik und Kinderbüchern (mit Bildern von Michael Roher) in Baden bei Wien. "Rabensommer" ist ihr erster Roman für Jugendliche und ihre erste Veröffentlichung bei Beltz & Gelberg. 
(Quelle: www.beltz.de)

Juli verbringt den letzten Sommer gemeinsam mit ihren besten Freunden Ronja, August und Niels. Nach diesem Sommer werden sich ihre Wege scheiden, denn die Schule ist zuende und die weite Welt wartet auf die Vier. Alles verändert sich und es kommt noch chaotischer als gedacht. Niels entfernt sich von ihr, die Anziehung zu August entpuppt sich als einseitig und Ronja ist so weit weg, während Juli in ihre erste eigene Wohnung zieht...
Ich muss zu Beginn gestehen, dass ich dieses Buch im Laden vermutlich nicht in die Hand genommen hätte. Ich bin ja eigentlich eher der Jugendbuch-Fantasy-Dystopie Typ und greife als erstes nach einem eher aufälligen Cover.
Dieses Cover ist eher schlicht und leise, mit einem außergewöhnlichen Titel. Als ich auf die Aktion bei Blogg dein Buch aufmerksam wurde, hatte ich Lust mit zu machen. Beltz & Gelberg suchen den Blogger des Jahres. Also schaute ich mir das Buch genauer an und der Inhalt klang eigentlich ganz vielversprechend. Ich war neugierig, was auf mich zukommen würde, aber auch etwas zweifelnd, denn ich bin absolut nicht der Poesie-Typ. Grade habe ich bei John Green festgestellt, dass ich nicht so gut damit klarkomme.
Doch Rabensommer hat mich völlig mit leichten, schönen und trotzdem so bedeutungsvollen, tiefgehenden Worten erfüllt, die voller Emotionen steckten.
Der Einstieg in das Buch war ganz einfach. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive erzählt und Juli schildert uns ihren Sommer. Das hat sie so gefühlvoll und authentisch getan, dass ich die ganze Zeit über das Gefühl hatte selbst Juli zu sein. Würde man mich jetzt fragen, wie Juli aussieht oder was sie ausmacht, könnte ich nicht genau antworten, denn ich bin dermaßen in die Geschichte eingetaucht, dass ich mich schon selbst mit Juli identifiziert habe.
Die Protagonisten des Buches sind eigentlich die vier Freunde Juli, Ronja, August und Niels. Einer unterschiedlicher als der Andere. Mit ihnen startet das Buch auch, doch wie es auch im wahren Leben so ist, gibt es Scheidepunkte im Leben, in denen enge Freundschaften sich trennen müssen, da jeder seine Wege geht. Ich habe miterlebt, wie die vier Freunde von einer engen Intimität am Anfang immer mehr zu einer leisen Freundschaft am Rande gedrängt wurden.
Im Laufe des Buches wurden Julis Freunde auch meine Freunde und ich konnte ihre Unsicherheit fühlen, was geschieht, wenn die Freunde nun getrennte Wege gehen. Ab ungefähr der Mitte des Buches gibt es einen wichtigen Wendepunkt. Juli verliert einen Menschen und mir ist mit ihr das Herz gebrochen. Man kann diese Stelle im Buch schon beim Durchblättern sehen, denn ab diesem Zeitpunkt werden die beschriebenen Seiten kürzer.
Die Autorin schafft es diese sensible und zerbrechliche Stelle so direkt und einfühlsam zu beschreiben, mit so wenigen Worten, die genau ins Schwarze treffen. Ich habe all meinen ganzen bisherigen Liebeskummer wieder fühlen können und hatte das Gefühl, als ob die Autorin mich besser versteht, als jeder andere Mensch zuvor. Es gibt keine weisen Ratschläge oder hellen Momente, keinen Trost und kein "Schwamm drüber". Juli leidet trocken und allein drunter, lange und immer wieder, mal voll und ganz, mal nur noch am Rande.
Und trotzdem dreht sich die Welt weiter, sie findet irgendwann langsam und Schritt für Schritt den Weg zurück, sie lernt neue Menschen kennen. Was ich besonders schön fand, waren die Einkaufszettel. Von wenigen Dingen, die einem nur helfen zu überleben bis hin zu ausführlichem Einkauf schildern sie genauso gut wie alle anderen Worte das, was Juli durchmacht.
Die Autorin schafft es mit diesem Buch meine Jugend zu erzählen und doch liess sie mich dabei eine ganz andere Geschichte erleben. Es geht um das Erwachsen werden, das Leben zu leben und seinen Weg zu finden. Es geht um Schmerz und die Schönheit in kleinen Dingen.Ganz nebenbei hat die Autorin sogar einen Moment eingebaut, bei dem ich das Buch plötzlich an mein Gesicht drücken musste, weil ich sie so sehr geliebt habe für diese Stelle. Es geht darum, dass man nicht urteilen sollte, bevor man weiß, was wirklich dahinter steckt. Liebe Menschen, nehmt euch diese Stelle sehr zu Herzen.
Danke liebe Elisabeth Steinkeller für dieses grandiose, einzigartige Buch, das seinen Weg immer und immer wieder mit nur wenigen ausdrucksstarken Worten tief in mein Herz gefunden hat.  Deine Poesie ist eine Poesie, die ich verstehe.
Ich habe das Buch in einer Stunde durchgelesen und völlig vergessen wer ich bin, wo ich bin, oder wie spät es schon ist.
Mir fehlen die Worte. Grandioses, einzigartiges Buch, welches das Leben so authentisch und echt mit ausdruckstarken Worten beschreibt, dass ich mich ganz selbst vergessen habe. Absolutes MUST READ für alle Menschen, die noch erwachsen werden oder zurückblicken wollen, wie sie den Weg dorthin fanden.

Rockt mein Herz mit 5 von 5 Punkten!