Autorin: Kim Kestner
Verlag: Arena Verlag
Erschienen am: 06.06.17
Seitenzahl: 408 Seiten, gebunden
Preis: 16,99 Euro
E-Book: 13,99 Euro
Teil einer Reihe: nein
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Allgemeines:
Sakura – Die Vollkommenen ist im Juni 2017 im Arena Verlag erschienen. Der Arena Verlag veröffentlicht vorwiegend Kinder- und Jugendbücher. Für mich steht der Arena Verlag normalerweise eher für jüngere Bücher. Sakura hat 408 Seiten, ist gebunden und wird vom Verlag ab 14 Jahren empfohlen. Autorin Kim Kestner war mir bisher nicht bekannt. Kennt ihr bereits Bücher der Autorin?
„Es ist die einzige Chance, die sie je haben wird: Als der Kaiser zur „Blüte“ aufruft, weiß Juri, was sie zu tun hat. Aber das Auswahlverfahren, bei dem am Ende nur die Vollkommenen einen Platz an der Oberfläche erhalten, ist hart und unbarmherzig – und Juri nicht makellos genug, um daran teilzunehmen. Trotzdem kann sie nichts davon abhalten. Die dunkle Höhle, in der sie ihr ganzes Leben verbringen musste, will sie um jeden Preis verlassen. Verkleidet als Junge, schmuggelt sie sich unter die Probanden. Doch ausgerechnet der Sohn des Kaisers wird auf sie aufmerksam. Hat er Juris Tarnung durchschaut? Oder spielt auch der Prinz ein doppeltes Spiel?“
(Quelle: Arena Verlag)
Bevor ich mit der Lektüre begonnen habe, habe ich bereits viel über Sakura gehört. Es wurde medial wirklich präsent gemacht und man konnte eigentlich gar nicht umhin, Werbungen für dieses Buch zu entdecken und anzuschauen. Da es sich um einen Einzelband handelt, war ich bereits darauf eingestellt, ein in sich vollendetes Buch zu lesen. Und das ist bei Sakura auch der Fall. Für mich ist das eine angenehme Abwechslung, denn ich lese sehr gerne Reihen und Trilogie, aber ich finde es auch erfrischend, wenn ein Buch in sich abgeschlossen ist.Eine Rezension zu Sakura fällt mir ein wenig schwer. Für mich ist Sakura eigentlich kein Buch, das ich gerne weiterempfehlen möchte. Da muss ich leider ehrlich sein, denn in Sakura fehlt es mir an vielen Dingen, die dieses Buch einzigartig, gut und besonders gemacht hätten. Ich habe einige Kritikpunkte, die ich euch gerne in dieser Rezension vorstellen möchte, damit ihr meine Meinung nachvollziehen könnt.
Zum einen ist die in Sakura verwendete Sprache für mich ein großer Punkt, der mich unbefriedigt zurückgelassen hat. Nach dieser Lektüre kann ich auf jeden Fall das Wort „Kindermacher“ nicht mehr hören. Kestner greift zu Wörtern, die repräsentieren sollen, aus welchen Schichten ihre Protagonisten kommen. Das heißt, dass Protagonistin Juri häufig eine sehr einfache Wortwahl an den Tag legt. Doch diese Wortwahl ist immer wieder gespickt mit beinahe vulgär anmutenden Ausdrücken. Auch, wenn es sich um ein Jugendbuch handelt, bin ich dafür, dass, wenn es um das Zeugen von Kindern und um Geschlechtsteile geht, dann auch davon gesprochen werden sollte. Ausdrücke wie „Kindermacher“ oder „Elfter Finger“ wirken für mich eher kindisch, gewollt und zu primitiv. Des Weiteren werden diese Begriffe einem Buch, das mit der japanischen Geschichte und Kultur spielt, auch nicht gerecht. Zum anderen wird völlig konträr dazu sprachlich und inhaltlich eine Brutalität ohnegleichen ausgedrückt, die gar nicht zu der Tatsache passt, das Sex nicht namentlich erwähnt wird. Das geht sogar so weit, dass ich dieses Buch als Verfilmung nicht anschauen könnte. Und das, obwohl es ein Jugendbuch ist, und ich 25 Jahre alt bin. Manchmal ist es wichtig, als Autor auch brutal zu sein, aber manchmal ist Brutalität in ihrem gewählten Ausmaß unnötig. In Sakura fließt zu viel Blut, es existiert zu viel Brutalität und es geschieht zu viel Leid. An mindestens zwei Stellen des Buches habe ich mich dadurch so geekelt, dass ich das Buch zur Seite legen musste. Das sollte in einem Jugendbuch meiner Meinung nach nicht so sein und ab 14 Jahren würde ich es daher nicht empfehlen.
Auf inhaltlicher Ebene lesen wir mit Sakura keine neue Geschichte. Es hat mich sehr an Silo, Die Tribute von Panem oder an dessen Vorlage Battle Royale erinnert. Das Grundgerüst der Geschichte wirkte auf mich natürlich zunächst sehr interessant, aber es ist leider auch vorhersehbar. Eine typische Dystopie, die nicht anders ausgehen könnte, als sie ausgehen wird. Prüfungen, Rituale und Arenen sind Dinge, von denen wir wahrscheinlich alle schon viel gelesen haben. Schön wäre es gewesen, wenn Kim Kestner eigene und neue Elemente hinzugefügt hätte, um der Geschichte mehr Tiefgang zu verleihen. Viele Details bleiben ungeklärt und an diesen Stellen hätte die Autorin wunderbar ausbauen können. Ihre Ideen sind da, bleiben aber leider oft unausgereift und mit wenig Erklärung für den Leser. Ich hatte mir vor der Lektüre einfach etwas mehr von Sakura erhofft – ich denke, das könnt ihr verstehen.
Was mir gut gefallen hat, ist die Protagonistin Juri. Sie ist nicht perfekt, sie ist nicht mal eine Schönheit. Das liest man selten in Jugendbüchern. Zudem ist Juri auch keine einfache Persönlichkeit und muss als Junge um ihr Überleben kämpfen. Weil Juri in dieser Geschichte dabei ist, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und habe trotz meiner Vorbehalte immer weiter gelesen. Sie war das gewisse Etwas, das ich an diesem Buch wunderbar fand. Sakura – Die Vollkommenen ist eine Geschichte, die man lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss. Kim Kestner liefert leider keine neuen Elemente innerhalb des Dschungels der Dystopien. Als erfahrene Leserin kennt man vieles leider schon und kann schnell vorhersehen wie dieses brutale Jugendbuch ausgehen wird. Einzig Protagonistin Juri ist etwas wirklich Besonderes.
Rockt Zeilenliebes Herz mit 2 von 5 Punkten!
Schade dass es dir nicht so gefallen konnte. Ich lese es noch, weil ich es signiert hier habe:)
AntwortenLöschenIch lese hier echt gern Rezensionen!
Liebe Grüße
Hallo Jane,
AntwortenLöschenich hatte tatsächlich überlegt ob ich dieses Buch nicht doch lesen möchte, gerade weil mir das letzte Buch der Autorin wirklich gut gefallen hatte. Nach deiner nun sehr ehrlich und für mich überzeugenden Rezi muss ich allerdings sagen, dass es wohl nicht wirklich für mich etwas wäre. Aus diesem Grund streiche ich es gleich mal aus meinem Kopf und werde es wohl eher nicht lesen.
Vielen lieben Dank.
Gruß, Toni