Donnerstag, 14. September 2017

Rezension zu "Nevernight - Die Prüfung" [Gast: Zeilenliebe]

Meine liebe Stamm-Gastrezensentin Jane von Zeilenliebe hat heute wieder eine Rezension für euch. Wie immer findet ihr diese auch auf ihrem Blog.

Titel: Nevernight . Die Prüfung
Autor: Jay Kristoff, Übersetzung: Kirsten Borchardt
Verlag: Fischer Tor
Erschienen am: 24.08.17
Seitenzahl: 704 Seiten, gebunden
Preis: 22,99 Euro
E-Book: 16,99 Euro
Teil einer Reihe: ja, Band 1 von ?
Hier zu kaufen:


Allgemeines:
Nevernight – Die Prüfung ist vor Kurzem bei Fischer TOR erschienen. Das bedeutet, dass es sich bei Nevernight nicht um ein Jugendbuch handelt, denn Jugendbücher erscheinen im Fischer Verlag bei Fischer KJB oder FJB.
Nevernight ist sehr aufwendig gestaltet und hat stolze 704 Seiten. Der Preis ist im ersten Augenblick ebenfalls ein stolzer, aber wie ich finde, völlig gerechtfertigt für das, was dieses Buch dem Leser bietet. Ein roter Buchschnitt und wundervoll bedruckte Seiten. Verschiedene Stile und Gestaltungsmerkmale kann man als Leser ebenfalls entdecken. Die Karte, die auf der ersten und auf der letzten Seite zu finden ist, ist sehr aufwendig gestaltet und bildet für mich ein persönliches Highlight in diesem Buch. Und seien wir mal ehrlich, in anderen Genres sind 22,99 € ein ganz gewöhnlicher Preis für ein gebundenes Buch, Gestaltung hin oder her.
„In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.

Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …“ 
(Quelle: Fischer Tor)

Über Nevernight hatte ich im Vorfeld bereits so viel gehört, dass ich gar nicht anders konnte, als dieses fantastische Buch zu lesen. #keineheldin ist der Hashtag, unter dem die Bilder zu diesem Buch bei Instagram zu finden sind. Doch warum ist das so?
„Sie ist keine Heldin. Sie ist eine Frau, die Helden fürchten.“ (Fischer TOR)
Protagonistin Mia hat eigentlich so gar nichts Gewöhnliches außer ihrem Namen. Sie ist außergewöhnlich, sie ist anders und sie wird euch schockieren. Und genau deshalb habe ich sie geliebt. Ihre Art kann man vermutlich nur lieben oder hassen. Viel dazwischen wird es nicht geben. Sie ist nicht nur ein Badass und keine Heldin, nein, sie ist in jeglichen Punkten noch viel mehr. Sie wird Dinge tun, die ihr nicht erwartet. Egal, wie gut ihr euch vorbereitet.

Manche Bücher haben etwas Besonderes: Beispielsweise gibt es im Lied von Eis und Feuer Jahreszeiten, die sehr lange andauern. Abgesehen von Protagonistin Mia gibt es noch etwas Besonderes in Nevernight. Es hat mit etwas anderem zu tun, als im Lied von Eis und Feuer, ist aber trotzdem unvergleichlich in der Fantasy-Welt. Was das genau ist, das müsst ihr selbst herausfinden…

Autor Jay Kristoff hat mit Nevernight ein unglaublich komplexes Buch geschrieben. Ihm gelingt es, eine Welt zu kreieren, die zwar vielschichtig, aber auch verständlich und miteinander verflochten wirkt. Auffallend ist dabei die Gestaltung seines Buches. Nähere Informationen zu geschichtlichen oder historischen Ereignissen arbeitet er nicht etwa in den Fließtext ein, sondern in Fußnoten. Diese Fußnoten sollten unbedingt gelesen werden. Zum einen sind sie wirklich komisch, amüsant und witzig. Ich habe so manches Mal laut gelacht oder geschmunzelt. Und zum anderen liefern die Fußnoten so viele Informationen, die den Leser am Anfang beinahe überrollen. Aber wenn man sich Stück für Stück die Welt zusammensetzt, werden diese Zusatzinformationen mit dem Fortschreiten der Handlung unglaublich spannend und interessant. Des Weiteren ist zu Kristoffs Schreibstil zu sagen, dass er die Dinge ausspricht und beim Namen nennt. Das bedeutet, wenn etwas Ekliges passiert, dann passiert es auch. Wer zu zart besaitet ist, sollte also nicht zu Nevernight greifen. Ich muss sagen, dass ich durchaus nicht resistent gegen Ekel bin, aber mit Nevernight gut klargekommen bin. Zudem ist es Kristoff immer wieder gelungen, mich mit der Geschichte zu überraschen. Sie hat mich wie ein Sog nicht mehr losgelassen. Bis zum Schluss konnte die Spannung aufrechterhalten werden und wirklich alle Charaktere haben mich überrascht. Keiner ist blass gezeichnet oder spielt eine nebengeordnete Rolle. Alle sind gut durchdacht und eigentlich sollte man während der Lektüre auf jeden achten, denn so mancher Charakter nimmt in dieser besonderen Geschichte dann doch mehr Raum ein, als man zu Beginn des Lesens gedacht hätte.
Meine ausdrückliche Leseempfehlung für diejenigen, die ein Buch suchen, das nicht in der Jugendbuchsparte beheimatet ist. Für diejenigen, die nach sehr komplexer Fantasy suchen. Für diejenigen, die endlich mal wieder ein verdammt gutes Buch, ja eigentlich ein Meisterwerk lesen wollen. Und für diejenigen, die keine Heldin in ihrem nächsten Buch brauchen.

Rockt Zeilenliebes Herz mit 5 von 5 Punkten!

1 Kommentar:

  1. Ich bin total deiner Meinung, ein wirklich tolles Buch. Allerdings fand ich, dass das Buch zum Ende hin eher gewöhnlicher wurde.
    Naja, aber trotzdem ein tolles Buch.
    Liebe Grüße
    Svenja von Bücherfieber

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